20.03.2018
Jugendfeuerwehr besucht die Werkfeuerwehr der Uni-Klinik-Köln
Die Sindorfer Jugendfeuerwehr konnte am 24.02.2018 der Werkfeuerwehr der Uni-Klinik-Köln einen Besuch abstatten.
Die Idee, einen Erlebnistag zu organisieren, hatte Ortsvorsteher Bröcker. Er wollte den Jugendlichen damit eine Anerkennung zukommen lassen, dass sie sich zum Wohle aller engagieren. Bei der Werkfeuerwehr nachgefragt, war man dort sofort und ohne Zögern bereit, die Jugendfeuerwehr Sindorf einzuladen.
Über 20 Jugendliche und Begleitpersonen kamen dann um 9 Uhr an der Feuerwache der Klinik an. Zuerst wurde die Feuerwache und deren Leitzentrale in Augenschein genommen. Danach startete der Rundgang durch die Klinik. Im Werkstattgebäude wurde die Feuerlöscher-Werkstatt besichtigt und Schätzungen abgegeben, wie viele Feuerlöscher es in der Uni-Klinik gibt.
Leider konnte aufgrund der sehr kalten Temperaturen keine Feuerlöschübung mit den Feuerlöschern durchgeführt werden. Der Übungsplatz liegt direkt an den Löschgruppenunterkünften. Und im Einsatzfall wäre es überhaupt nicht lustig, wenn die Einsatzkräfte dann auf Glatteis ausrutschen würden. Danach gab es einen Blick in die technische Leitwarte, wo die komplette Technik der Klinik überwacht wird und auch zum Großteil gesteuert werden kann. Die Zusammenarbeit bei Brandalarmen und Aufzugsrettung wurde erläutert, bevor es auch schon wieder weiter ging. Zwei Etagen unter der Oberfläche betrat die Gruppe die AWT-Trasse. AWT steht für „Automatisches Waren Transport-System“.
Die autark fahrenden Fahrzeuge riefen bei den Jugendlichen große Augen hervor und brachten den einen oder anderen zu der Frage, ob man da mitfahren dürfte. Über die AWT-Trasse ging es über eine Technikzentrale mit Lüftungs- und Kälteanlagen zur ersten Sprinklerzentrale, von wo aus die Feuerlöschanlagen im Brandfall gesteuert werden. Aufgrund der Größe besitzt die Klinik mehrere solche Zentralen. Dort kam die Meldung rein, dass gerade ein Rettungshubschrauber gelandet war. Daher ging es eiligen Schrittes aus dem 2. Untergeschoß hinauf zum 3. Obergeschoß, wo die Feuerwehr einen Einsatzraum hat. Von dort werden jede Landung und jeder Start der Hubschrauber begleitet, um im Ernstfall sofort eingreifen zu können. Zwei Löschkanonen können per Joystick von dort gesteuert werden. Es gab sogar die Möglichkeit, den Hubschrauber aus der Nähe zu betrachten, da die Besatzung noch auf die Organe wartete, die zur Transplantation vorgesehen waren und transportiert werden mussten. Der nächste Anlaufpunkt war die Brandmeldezentrale (BMZ) in der Eingangshalle des Bettenhauses. Von dort werden Einsätze koordiniert und gesteuert. Spezielle Kommunikations-Einrichtungen gewährleisten, dass der Einsatzleiter immer eine Verbindung zu allen Einsatzkräften und anderen Stellen hat. Auch Lagepläne und Wegekarten sind dort abrufbar und können sogar ausgedruckt werden. Der weitere Weg führte über das Herzzentrum, wo ebenfalls die Sprinklerzentrale und nochmals Technikzentralen in Augenschein genommen wurden, zurück über die AWT-Trasse zu den Aufzügen des Bettenhauses. Von der Ebene 03 fuhr die Gruppemit dem Technikaufzug, der auch der Rettungsaufzug (offizielle Bezeichnung Feuerwehraufzug) der Feuerwehr ist und selbst im Brandfall noch per Schlüsselschaltung gesteuert werden kann, auf die höchste erreichbare Ebene 18. Somit wurden insgesamt alle 22 fahrbaren Ebenen des Bettenhauses überwunden. Nun ging es einmal rundherum, um ganz Köln von oben zu betrachten und zu raten, wo was ist. Der Dom wurde jedoch von allen sofort erkannt. Da die Zeit nunmehr doch recht fortgeschritten war, wurde beschlossen, in der Cafeteria das Mittagessen einzunehmen.
So ging es mit dem Aufzug wieder nach unten, und Bröcker begleitete die Jugendfeuerwehr zum Essen. Über Pizza und deftigem Hackfleischeintopf reichte das Angebot auch zu vegetarischem, Salaten oder auch einfach zum belegten Brötchen. Die Nachspeisen blieben ebenfalls nicht unentdeckt und haben manchem fast noch besser geschmeckt. Nach dem Essen ging es nochmal zum Gruppenfoto in die Eingangshalle,
bevor Bröcker sich verabschieden musste um seine Spätschicht in der Technischen Leitwarte anzutreten. Auf dem Programm standen dann eine kleine „Rally“, wozu sich die Jugendlichen in drei Gruppen aufteilten. Die Aufgabe bestand darin, anhand von sogenannten Laufkarten aus der BMZ den richtigen Ort zu finden. Diese Aufgabe wurde von den Jugendlichen gut gemeistert, und alle waren am Schluss wieder da. Auf dem Weg zum Feuerwehrgebäude konnte man noch einen Blick auf das neue mobile Notstromaggregat werfen. Es wurde an diesem Tag angeliefert. Der Container kann von der Feuerwehr an verschiedenen Stellen eingesetzt werden. Zum Abschluss wurden die klinikeigenen Fahrzeuge, die bei Ankunft gerade im Einsatz waren, und die Fahrzeughalle noch in Augenschein genommen werden.
Ortsvorsteher Bröcker bedankt sich ausdrücklich bei seinem Arbeitskollegen Brandamtsmann Michael Klawunn von der Werkfeuerwehr der Uni-Klinik-Köln, bei Jugendwart Unterbrandmeister Markus Meller von der Freiwilligen Feuerwehr Sindorf und seinem Team für ihr tolles Engagement, um den Jugendlichen diesen tollen Tag ermöglicht zu haben. Ein großer Dank geht an die Jugendlichen, die sich sehr diszipliniert verhalten haben und somit großen Respekt bei Brandamtsmann Klawunn hervorrief. Ein weiterer Besuchstag ist nicht auszuschließen, dann aber in der warmen Jahreszeit, damit die Feuerlöscher auch ausgiebig getestet werden können. Wenn einer nun noch wissen möchte, wie viele Feuerlöscher denn nun in der Uni-Klinik-Köln sind, hier die Auflösung: Rund 3000 Stück!